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Anmelden   Trafik 2: Erika R. 53, Hausmeisterin

Jeden Nachmittag gegen 15 Uhr fährt Erika von ihrer Wohnung in der Oberen Bahnstraße mit der Straßenbahnlinie 5 bis zur Haltestelle Puchstraße. Über die Tändelwiese geht sie zur Trafik an der Ecke zur Triester Straße und kauft für sich und ihren Freund zwei Schachteln Zigaretten der Sorte „Memphis Blue“.

Obere Bahnstraße / 2006 bis heute
Erika wohnt in einer Einzimmerwohnung in der Oberen Bahnstraße in einem dreistöckigen Altbau. An ihrem Haus führen die Gleise der Ostbahn- Zugstrecke vorbei, die vor allem für den Güterverkehr eine wichtige Rolle spielt. Die Fenster ihrer Parterrewohnung liegen in Richtung der Bahnstrecke, da aber im Zuge einer Sanierung vor zwölf Jahren die alten Fenster getauscht wurden, fühlt sich Erika durch den Lärm nicht gestört. Erika ist seit ihrem Einzug im Jahr 2006 in ihrem und im Nebenhaus als Hausmeisterin tätig. Durch die Grünflächen vor den Häusern und dem weitläufigen Innenhof hat sie jeden Tag zu tun. Sie erledigt die Arbeit meist am Vormittag, damit sie nachmittags zu ihrem Freund in die Triester Straße fahren kann. Seit ihrem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung vor vier Jahren kommt sie mit ihrem Freund wieder gut aus, mit ihm zusammenziehen möchte sie aber nicht mehr.

Triester Straße / 2004 bis 2006
Zwei Jahre lange lebte Erika zuvor bei ihrem Freund in einer Zweizimmerwohnung im ersten Stock  in der Triester Straße. Das vierstöckige Haus aus den 1930er Jahren lag direkt an der vielbefahrenen Straße. Erika war zu dieser Zeit ebenso wie ihr Freund auf Arbeitssuche. In der kleinen Wohnung mit 55 m² Wohnfläche wurde es auf Dauer sehr eng. Erika konnte zwar ihre wenigen Möbelstücke im Keller zwischenlagern, ihren restlichen Besitz musste sie aber in der kleinen Wohnung unterbringen. Ihr Freund war davon nicht begeistert und es gab regelmäßig Streit, weshalb Erika sich nach einer neuen Wohnung umzusehen begann.

Schönaugasse / 2002 bis 2004
Davor wohnte Erika in einer Dachgeschoßwohnung in der Schönaugasse. Zu dieser Zeit verlor sie ihren Job als Kassiererin in einem Supermarkt. Die Miete für die 40m² Wohnung konnte sie sich daraufhin nicht mehr leisten und sie zog vorübergehend zu ihrem Freund.

Hasnerplatz / 1998 bis 2002
Von 1998 bis 2002 wohnte Erika in einer Kleinwohnung im Parterre eines Altbauhauses am Hasnerplatz. Die Wohnung hatte nur ein Zimmer und eine winzige Küche mit Duschkabine, die Toilette war am Gang gegenüber der Wohnungstür. Nach ihrer Scheidung war sie auf der Suche nach einem Job gewesen und hatte über eine Bekannte die Hausmeisterei am Hasnerplatz mit der günstigen Dienstwohnung gefunden. Die Gegend um den Hasnerplatz gefiel Erika gut. Direkt vor ihrem Haus gab es einen kleinen Park, wo sie nachmittags gerne auf der Parkbank in der Sonne saß. Mit der Bezahlung als Hausmeisterin und der kleinen Wohnung war sie weniger zufrieden. Als sie schließlich einen Job in einem Supermarkt fand, suchte sie nach einer größeren und schöneren Wohnung.

Grimmgasse / 1996 bis 1998
Zwei Jahre vor ihrer Scheidung bezog Erika mit ihrem Mann im Jahr 1996 eine Mietwohnung in der Grimmgasse, in einer ruhigen Wohngegend im Grazer Bezirk Lend. Die Zweizimmerwohnung lag im ersten Stock eines in den 1930er Jahren erbauten Hauses. Durch den Verkauf des Einfamilienhauses, in dem sie vorher gewohnt hatten, konnten sie die Wohnung mit neuen Möbeln und einer neuen Küche ausstatten. Während ihr Mann in einer nahegelegenen Autowerkstatt arbeitete, blieb Erika zu Hause und kümmerte sich um den Haushalt. Wegen ständiger Streitigkeiten, die sich nach dem Umzug nach Graz noch häuften, reichte Erika nach zwei Jahren die Scheidung ein und zog im Jahr 1998 aus.

Hartberg / 1978 bis 1996
Fast zwanzig Jahre lang wohnte Erika davor mit ihrem Mann in einem kleinen Einfamilienhaus aus den 1950er Jahren an der Bundesstraße B50 am Ortsrand von Hartberg. Das Haus gehörte ihrer Schwiegermutter, die 1989 verstarb und bis dahin im Erdgeschoß des Hauses gewohnt hatte. Erika arbeitete mit Unterbrechungen in einem Hartberger Supermarkt und in zwei Caféhäusern, ihr Mann pendelte ELIN Werk nach Weiz. Weil sie sich die dringend nötigen Renovierungsarbeiten am Haus nicht leisten konnten, verkauften sie es im Jahr 1996 und suchten eine Mietwohnung in Graz.

Salzburg Stadtteil Lehen / 1957 bis 1978
Erika wurde 1957 in der Stadt Salzburg geboren. Aufgewachsen ist sie mit ihrer Mutter und der jüngeren Schwester im Stadtteil Lehen, in der in den 1930er Jahren gebauten Scherzhauserfeldsiedlung. In einem Lebensmittelladen unweit der Wohnung begann sie nach der Hauptschule im Jahr 1972 eine Lehre als Einzelhandelskauffrau, die sie aber nach zwei Jahren vorzeitig abbrach. Sie arbeitete daraufhin als Kellnerin in einem Gasthaus an der Westautobahn, wo sie ihren späteren Mann kennenlernte. Mit ihm zog sie 1978 in die Steiermark.

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