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Anmelden   Trafik 4: Elfi M. 51, auf Arbeitssuche

Mehrmals pro Woche fährt Elfi mit ihrem silbernen Opel Corsa von ihrer Wohnung in der Kapellenstraße zu ihrem Freund nach Puntigam, der dort in einer Hausetage eines Einfamilienhauses wohnt. Seit Elfi vor einem halben Jahr ihren Job im Logistikzentrum eines großen Versandhandels im Süden von Graz verloren hat, hält sie auf ihrer Fahrt nach Puntigam immer mittwochs und samstags gegen 10 Uhr bei der Trafik an der Ecke zur Payer-Weyprecht-Straße. Sie besorgt sich die aktuelle Fundgrube, um später die Stellenanzeigen durchzugehen. Danach fährt sie die Kapellenstraße entlang, bis sie vor der Eisenbahnunterführung links in die Alte Poststraße abzweigt. Sie nimmt den Schleichweg, um dem Verkehr auf der Triester Straße zu entgehen. Vorbei an ihrem ehemaligen Arbeitsort fährt sie bis zum Cineplexx-Kino, wo sie auf die Triester Straße abbiegt. An der großen Kreuzung vor dem Merkur Markt fährt sie nach links auf die Puntigamer Straße und folgt ihrem Verlauf bis kurz vor der Mur. Dort fährt sie in eine kleine Seitengasse und stellt ihren Wagen vor einem Einfamilienhaus ab, das von einer hohen Thujenhecke umgeben wird.

Kapellenstraße / 1978 – heute
Elfi wohnt seit ihrem achtzehnten Lebensjahr in der Kapellenstraße. Die kleine Genossenschaftswohnung mit 50 m² Wohnfläche hat sie im Jahr 1978 von ihrem Vater übernommen, als dieser mit seiner Lebensgefährtin in eine größere Wohnung nach Eggenberg zog. Gebaut wurde das zweistöckige Wohnhaus mit dem kleinen Vorgarten in den 1940er Jahren. Damals bezog ihr Großvater die Wohnung, die er 1966 Elfis Vater überließ. Seit das Haus im Zuge einer Sanierung vor ein paar Jahren einen Vollwärmeschutz bekam, spart Elfi sich einen großen Teil der Heizkosten, weil neben und unter ihr schon ordentlich geheizt wird. Wegen den geringen Mietkosten und der günstigen Lage will Elfi die Wohnung auf keinen Fall mehr aufgeben.

Mariensiedlung / 1969 – 1978
Als Teenager wohnte Elfi neun Jahre lang mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Halbschwester in einer Zweizimmerwohnung mit Loggia in einem der Hochhäuser, die Anfang der 1960er in der Mariengasse in der Nähe des Grazer Bahnhofgürtels gebaut wurden. Während dieser Zeit besuchte sie die nahegelegene Hauptschule in der Keplerstraße und begann mit 15 Jahren eine Lehre als Drogistin, die sie drei Jahre später abschloss. Mit der acht Jahre jüngeren Halbschwester, mit der sie sich ein kleines Zimmer in der Wohnung teilen musste, gab es ständig Streit. Nachdem sie in einer Drogerie in der Grazer Innenstadt eine Halbtagsstelle gefunden hatte, konnte sie sich die Mietwohnung in der Kapellenstraße, aus der gerade ihr Vater ausgezogen war, leisten. Im Frühling 1978 zog sie dort ein.

Niesenbergergasse / 1966 – 1969
Nach der Trennung der Eltern wohnte Elfi mit ihrer Mutter von 1967 bis 1970 in einer Dreizimmerwohnung in einem zweigeschoßigen Altbau in der Niesenbergergasse. Die Wohnung lag im Erdgeschoß mit hofseitigen Fenstern und gehörte Elfis Tante, die selbst zwei kleine Kinder hatte. Jeden Tag nach der Schule spielte Elfi im großen, verwilderten Innenhof mit ihren Verwandten und den Nachbarskindern. Als 1969 Elfis kleine Schwester geboren wurde, begann ihre Mutter sich nach einer eigenen Wohnung umzusehen. Obwohl es in der Wohnung zu sechst sehr eng war, wäre Elfi am liebsten dort geblieben.

Westbahngasse, Straßgang / 1960 – 1966
Ihre ersten Lebensjahre verbrachte Elfi in einem Einfamilienhaus in Straßgang am südlichen Stadtrand von Graz. Das kleine Haus mit dem spitzen Giebel gehörte ihren Großeltern mütterlicherseits, die im Erdgeschoß wohnten. Elfis Eltern bewohnten zwei kleine Dachzimmer im ersten Stock. Die kleine Küche und das Badezimmer im Erdgeschoß wurden gemeinsam genutzt. Als Elfis Eltern sich trennten und der Vater auszog, war sie sechs Jahre alt. Ihre Mutter beschloss, zu ihrer Schwester in die Niesenbergergasse zu ziehen, damit Elfi wie ihre beiden Cousinen in die nahegelegene St. Andrä Volksschule gehen konnte.

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